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Optimism Bias: Optimismusvoreingenommenheit bezieht sich auf die Tendenz von Personen, die Wahrscheinlichkeit negativer Ereignisse zu unterschätzen und positive Ergebnisse für sich selbst zu überschätzen. Sie führt dazu, dass Menschen glauben, dass sie im Vergleich zu anderen weniger wahrscheinlich von negativen Ereignissen betroffen sind, was die Entscheidungsfindung und Risikobewertung durch eine übermäßig positive Perspektive beeinflusst. Siehe auch Entscheidungsfindungsprozesse, Entscheidungen, Entscheidungstheorie, Verhalten, Verhaltensökonomik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Experimentelle Psychologie über Optimismus - Lexikon der Argumente

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Optimismus/Experimentelle Psychologie/Ryan-Wilkinson: (...) der bekannte Befund, dass Menschen in verschiedenen Dimensionen übermäßig optimistisch oder zuversichtlich sind (z. B. Weinstein 1980(1), 1989(2)) (...) ist ein echter kognitiver Fehler, in dem Sinne, dass wir wissen, dass die Menschen bestimmte Antworten objektiv falsch geben. Zum Beispiel gaben in Fischhoff, Slovic und Lichtenstein (1977)(3) die Teilnehmer Schätzungen und Antworten auf schwierige
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Fragen und mussten ihre Zuversicht quantifizieren; sie waren, objektiv gesehen, viel zu sicher, dass sie richtig geantwortet hatten.
Was diese Frage jedoch von einem normativen Standpunkt aus interessant macht, ist, dass selbst im Falle einer eindeutigen Voreingenommenheit, einem Phänomen, das zu falschen Antworten führt, es umfangreiche Belege dafür gibt, dass die Verzerrung insgesamt hilfreich und durchaus adaptiv ist. Positive Illusionen werden mit besseren Anpassungs- und Bewältigungsfähigkeiten in Verbindung gebracht (z. B. Taylor und Armor, 1996)(4); tatsächlich wurde das Fehlen dieser Verzerrung mit klinischer Depression assoziiert (z. B. Allan, Siegel und Hannah, 2007)(5).
>Kognitive Verzerrungen
, >Problemlösen.

1. Weinstein, Neil D. (1980). “Unrealistic Optimism About Future Life Events.” Journal of Personality and Social Psychology 39: 806–820.
2. Weinstein, Neil D. (1989). “Optimistic Biases About Personal Risks.” Science 246: 1232–1233.
3. Fischhoff, Baruch, Paul Slovic, and Sarah Lichtenstein (1977). “Knowing with Certainty: The Appropriateness of Extreme Confidence.” Journal of Experimental Psychology 3: 552–564.
4. Taylor, Shelley E. and David A. Armor (1996). “Positive Illusions and Coping with Adversity.” Journal of Personality 64: 873–898.
5. Allan, Lorraine G., Shepard Siegel, and Samuel Hannah (2007). “The Sad Truth About Depressive Realism.” Quarterly Journal of Experimental Psychology 60: 482–495.


Wilkinson-Ryan, Tess. „Experimental Psychology and the Law“. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Experimentelle Psychologie

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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